Glücksporträts
Unternehmer*innenglück ist mehr als finanzieller Erfolg oder die Anerkennung in der Geschäftswelt. Es ist ein ganzheitliches Konzept, das auch vielfältige nicht-materielle Dimensionen umfasst.
In einem Forschungsprojekt habe ich sechs Glückstypen und ihre Strategien analysiert. Wie echte Unternehmerpersönlichkeiten ihr Verständnis von Glück im unternehmerischen Alltag realisieren, wird in den folgenden Porträts greifbar.
Mit welchem Aspekt der Typologie identifizieren Sie sich am meisten?
Einfach reinlesen oder mit einer genauen Standortbestimmung tiefer eintauchen.
Der Autonomie-Typus
Unternehmerische Menschen lieben die Selbstbestimmtheit. Das klingt auf dem ersten Blick nach einem „No-Brainer“. Aber wie äußert sich dieses Autonomiebedürfnis wirklich?
Wer genauer hinsieht, bemerkt, dass nicht jede Unternehmerpersönlichkeit beim Begriff Autonomie an dasselbe denkt. Für die einen bedeutet es, das zu machen, was man selbst für richtig hält. Für die anderen, das, was man machen möchte, nach dem eigenen Rhythmus zu tun. Und andere wiederum, werden erst dann so richtig glücklich, wenn sie ihren Arbeitsort selbstbestimmt wählen können.

Arbeiten, wo die Sonne scheint
Arbeiten, wo andere Urlaub machen – für Elisabeth Katzensteiner ist das gelebter Alltag. Die Gründerin der Agentur Wolkenlos zeigt, wie Selbstbestimmung, Sonnenliebe und beruflicher Erfolg kein Widerspruch sein müssen. Zwischen T-Shirt-Meetings in Mexiko und Sichtbarkeitsstrategien für Kulturprojekte hat sie ihren ganz eigenen Weg gefunden.

Gestalten statt verwalten
Kurt Weinberger steht für unternehmerischen Gestaltungswillen, der weit über bloßes Verwalten hinausgeht. Seit Jahrzehnten prägt er mit Mut, Haltung und Weitblick die Versicherungsbranche – und denkt dabei nie an Stillstand, sondern immer an Zukunft. Für ihn ist Selbstbestimmung nicht nur Privileg, sondern Lebensqualität.

Mit Schwung in die Selbstbestimmtheit
Mit voller Power und einem Scooter im Gepäck rollt Victoria Neuhofer in ein Leben ganz nach ihren eigenen Regeln. Die Unternehmerin hinter Damn Plastic und VEATZZ zeigt, wie Mut zur Veränderung, klare Visionen und eine Prise Rebellion zu nachhaltigem Erfolg führen. Selbstbestimmt, vielfach ausgezeichnet und immer mit einem Augenzwinkern – Victoria lebt Unternehmertum auf ihre ganz eigene Art.
Der Beziehungs-Typus
„Gelungene Beziehungen = gelungenes Leben“ – so könnte die Glücksformel der Beziehungs-Typen lauten. So sehr harmonische Beziehungen für alle Menschen von großer Bedeutung sind, stellen sie bei ausgewiesenen Beziehungs-Typen die Hauptzutat ihres „Unternehmerglücks-Cocktails“ dar. Wertschätzende Verbindungen zu Mitarbeitenden, Kund*innen und Partner*innen sind essenzieller Antrieb und zentrale Orientierung zugleich.
Die Qualität dieser Beziehungen beeinflusst maßgeblich das persönliche Wohlbefinden, den Arbeitsalltag – und letztlich auch den wirtschaftlichen Erfolg. Dabei gilt oft auch: Wer Harmonie sucht, muss auch mit Spannungen umgehen können. Denn genau dort, wo Beziehungen stärken, können sie auch herausfordern – und werden so zum Spiegel unternehmerischer Reife.

Vom Glück, in Beziehung zu sein
Für Marie Skrein steht Unternehmertum vor allem für eines: gelebte Beziehungen. Die Goldschmiedin und Geschäftsführerin liebt den Austausch mit ihrem Team und ihren Kund*innen. Das erfordert oftmals Führung mit Feingefühl. Ihre Vision: eine Arbeitskultur voller Vertrauen und Transparenz, in der alle gerne und selbstverantwortlich wirken.

Miteinander funktioniert es am besten
Für Bea Ulreich ist Unternehmertum Teamarbeit – ehrlich, vielseitig und menschlich. Als Nachfolgerin im Familienbetrieb packt sie überall mit an und führt mit Herz statt nur mit Hierarchie. Ihre Überzeugung: Wenn Beziehungen stimmen, läuft auch der Betrieb – denn am besten funktioniert es gemeinsam.

Gemeinsame Erfolge als Glücksquelle
Berufliches Glück entsteht bei Sabine Wehinger durch gemeinsame Erfolge. In ihrer Rolle als Geschäftsführerin der Vienna Paint Studios schätzt sie nicht nur kreative Herausforderungen, sondern vor allem das Miteinander im Team – und mit loyalen Kund*innen. Sicherheit, Zugehörigkeit und ein feinfühliger Führungsstil bilden für sie die Basis für nachhaltigen Erfolg.
Der Sinnerfüllungs-Typus
Was auf den ersten Blick wie ein weiches Ideal klingt, entpuppt sich bei näherer Betrachtung als kraftvolle Triebfeder für wirtschaftliches Handeln. Denn wer in seinem Tun einen tieferen Zweck erkennt, bringt nicht nur Ausdauer und Begeisterung mit, sondern ist oft auch bereit, Herausforderungen mit einem anderen Blick zu begegnen.
Echte Sinnerfüllung ist nicht an äußere Bedingungen geknüpft, sondern entsteht dort, wo Wirksamkeit spürbar wird – im Kleinen wie im Großen. Genau dieses Gefühl, etwas Positives bewirken zu können, wird für viele zur eigentlichen Definition von Erfolg.

Wirkung als Lebensziel
Thomas Welser führt ein Unternehmen mit jahrhundertealter Geschichte – und denkt dabei konsequent in die Zukunft. Für den CEO der Welser Gruppe steht nicht persönliche Selbstverwirklichung, sondern sinnstiftende Wirkung im Mittelpunkt seines Handelns. Verwurzelt im Mostviertel, aber mit Blick auf das große Ganze, lebt er vor, wie unternehmerischer Erfolg und gesellschaftliche Verantwortung Hand in Hand gehen können.

Sinn als zentraler Antrieb
Für Elisabeth Plöchl ist Sinn der wahre Motor ihres unternehmerischen Handelns – weit vor Selbstverwirklichung oder Autonomie. Mit beSonder und kreativen Projektarbeiten bringt sie nachhaltige, gesellschaftlich relevante Ideen ins Rollen. Ihre Vision: eine menschlichere Unternehmerwelt, in der Wertschätzung und Wirkung mehr zählen als Tempo und Gewinn.

Mit Sinn und Ästhetik wirksam werden
Nicht Selbstbestimmung, sondern gesellschaftliche Wirksamkeit treibt Manès Kerschbaumer an. Nach einem Burnout hat der Gründer einer Fundraising-Agentur gelernt, Verantwortung zu teilen und Raum fürs Aufblühen anderer zu schaffen. Heute verbindet er Wirksamkeit mit Ästhetik – und schafft so eine Unternehmenskultur, die nicht nur nützt, sondern auch inspiriert.
Der Selbstverwirklichungs-Typus
Sich durch die Selbständigkeit selbst zu verwirklichen – wie gut kann das funktionieren?
Auf den ersten Blick mag es sogar ein wenig egoistisch wirken, ein Unternehmen so zu gestalten, dass es dazu dient, die eigenen Träume und Wünsche zu realisieren. Doch ein tieferer Blick in die Welt der Selbstverwirklichungs-Typen enthüllt Motive wie die Freude am Gestalten, den Drang, Neues in die Welt zu bringen und das Bedürfnis, aufrecht und authentisch hinter dem eigenen Tun zu stehen.
Wer diesen Weg ernsthaft verfolgt, lernt, die Chancen des Lebens bewusst zu bejahen – und manchmal auch klar und konsequent Nein zu sagen.

Vom Schaffensdrang und dem eigenen Ausdruck
Für Valeria Foglar-Deinhardstein ist Unternehmertum der kraftvollste Ausdruck ihres Schaffensdrangs. Nach Stationen in Politik und Konzernwelt hat sie ihre berufliche Heimat gefunden – dort, wo sie frei Ideen umsetzen, gestalten und wachsen kann. Trotz Herausforderungen lebt sie heute ihren Traum: mit Vision, Klarheit und dem Wunsch, noch viele weitere unternehmerische Wege zu gehen.

Ein Hotel als Herzensprojekt
Barbara Ludwig hat mit dem Boutique-Hotel Beethoven nicht nur ein stilvolles Gästehaus geschaffen, sondern auch ihr ganz persönliches Herzensprojekt verwirklicht. Mit Intuition, Ausdauer und viel Liebe zum Detail hat sie einen Ort aufgebaut, der für sie weit mehr ist als ein Arbeitsplatz – nämlich ein echtes Zuhause. Selbstverwirklichung, Wertschätzung und ein starker Wille treiben sie an, und neue Ideen hat sie auch mit 60 noch jede Menge.

Eine Gründung aus Leidenschaft
Danielle Saffarnia hat mit D&Y La Rose ihre Leidenschaft zum Beruf gemacht – und dabei ein Produkt geschaffen, das nicht nur Tradition und Nachhaltigkeit vereint, sondern auch ihre persönlichen Werte widerspiegelt. Mit viel Idealismus, Geduld und Mut zur Nische geht sie ihren eigenen Weg – jenseits von Konventionen und Kompromissen, aber mit umso mehr Herz.
Der Exzellenz-Typus
Exzellenz ist mehr als Effizienz oder Perfektion. Sie ist eine Mischung aus Können, Erfahrung und Haltung und führt dazu, dass Unternehmer*innen herausfordernde Situationen gut meistern, das eigene Unternehmen bewusst gestalten und mit Veränderungen klug umgehen.
Mit der Zeit entsteht oft ein Gefühl von Meisterschaft, nicht im Sinne von Hochglanz, sondern im Sinne von echter, gewachsener Qualität und eigenem Ausdruck, was sich in deinen Produkten und Dienstleistungen widerspiegelt.
Porträts folgen in Kürze ...
Der Selbstakzeptanz-Typus
Selbstakzeptanz bedeutet, im unternehmerischen Alltag eine positive Haltung zu sich selbst zu haben.
Seine Stärken zu sehen, aber auch die Schwächen anzuerkennen.
Erfolge zu feiern und aus Misserfolgen zu lernen, ohne sich kleinzumachen.
Denn: Niemand ist perfekt, und muss es auch nicht sein.
Für den Selbstakzeptanz-Typus zählt der Mut, sich selbst anzunehmen, so wie man ist – als Mensch und als Unternehmer*in.
Porträts folgen in Kürze ...