top of page

Glücksporträts 

Wenn der Exzellenzanspruch die besten Geschichten schreibt

Sigrid Neureiter, Dr. Neureiter PR

Sigrid Neureiters unternehmerischer Weg ist kein alltäglicher. „Ich hab mich vor 25 Jahren mit einer PR-Agentur selbständig gemacht. Es hat mehr oder weniger im eigenen Wohnzimmer begonnen“, erinnert sie sich an die Gründung von Dr. Neureiter PR. „Damals habe ich noch öfters Anrufe erhalten, wo Leute den Herrn Neureiter sprechen wollten, weil sie dachten, der Kopf der Agentur muss ein Mann sein. Diese Einstellung hat sich Gott sei Dank geändert“, freut sich die studierte Germanistin und Kommunikationswissenschafterin, die auch drei Kriminalromane veröffentlicht hat.

 

Ihr Vater war Beamter und hätte sich auch für die Tochter einen Beruf mit einem fixen Einkommen und einer Pensionsgarantie gewünscht. „Ich habe längere Zeit gebraucht, um mich von diesen Erwartungshaltungen zu lösen, aber eigentlich wars immer mein Wunsch, Unternehmerin zu sein“, betont Neureiter. Als Journalistin schickte sie der Chefredakteur zu einem Unternehmer*innen-Treffen der Junior Chamber International in die Schweiz. „Da war so ein eine tolle Stimmung, dass ich gesagt habe, ich will das auch machen“. Im Dezember 1999 erfolgte schließlich die Gründung des Unternehmens, das sie bis heute mit ihrem Partner und jetzigen Ehemann erfolgreich führt.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Sigrid Neureiter_Bild_edited.jpg
Man lernt nie aus

Neureiter, deren Fokus auf den Bereichen PR-Strategie, Medienarbeit und Corporate Blogs liegt, bezeichnet sich selbst als Perfektionistin: „Ich bin so und werde es wohl immer sein, weil es mir ermöglicht hat, dort zu sein, wo ich heute bin – nämlich eine selbstbestimmte Unternehmerin.“ Gleichzeitig betont sie: „Natürlich heißt das nicht, dass ich deswegen ausgelernt habe. Für mich ist es wirklich so ein Streben nach Exzellenz. Es macht den Erfolg in meinem Beruf einfach aus, dass ich das anstrebe“. Dass sie dabei nicht eine größere Belegschaft zu managen und unterschiedliche Bedürfnisse zu befriedigen hat, empfindet sie als Vorteil. „Es werden einem so schon genug Steine in den Weg gelegt, um unternehmerisch exzellent zu werden, wie etwa durch Regulatorien und Auflagen“, reflektiert die erfahrene Medienexpertin.

Wertschätzung als Glücksmoment

Sie erzählt auch, dass in ihrem Beruf Wertschätzung teilweise zu kurz kommt. „PR bedeutet nicht nur Arbeit am Text, sondern mit Menschen, zum Beispiel, indem man ein stabiles Journalistennetzwerk aufbaut, das besonders in Krisenzeiten wichtig ist. Irgendeinen 08/15-Text kann vielleicht die KI ersetzen, aber den größten Wert hat die negative Geschichte, die nicht erschienen ist. Diesen Output kann ich nicht bemessen und dementsprechend hört man selten Positives“, erklärt sie. Umso mehr freut sie sich, wenn ihre Leistung dann doch entsprechend anerkannt wird. „Bei einem Kunden wurde das Budget gekürzt und trotzdem hat er gemeint, er verzichtet lieber auf etwas anderes als auf meine Dienstleistung. Das ist dann schon ein besonderes Highlight und ein Glücksmoment.“

Jenseits der Komfortzone zurück in die Erfolgsspur

Ein besonders herausfordernder Momente stellte sich für Sigrid Neureiter in Folge der Wirtschaftskrise von 2008 ein. „Das war die schwierigste Zeit für meine Firma, weil ich gemerkt habe, es geht nicht mehr nur durch reine Weiterempfehlung, sondern ich muss aktiv akquirieren. Und nichts war mir zum damaligen Zeitpunkt unangenehmer als das.“ Mit Hilfe externer Beraterinnen schaffte sie jedoch den Schritt aus ihrer Komfortzone. „Wir haben ein neues Produkt entwickelt und eine neue Art des Präsentierens gelernt, wo wir Gegenstände und Artefakte eingebunden haben. Ich habe es auch dann nie voller Freude, aber trotzdem erfolgreich gemacht, und das war für mich bisher der größte Glücksmoment, weil es mir gelungen ist, über meinen eigenen Schatten zu springen. Und ich selbst bin in diesem Prozess definitiv gewachsen.“

Die Neuorientierung erforderte jedoch Neureiters ganze Aufmerksamkeit. „Ich habe mir auch ein bisschen Vorwürfe gemacht, denn mein Fokus lag damals nicht nur auf dem Unternehmen, sondern auch bei meiner schriftstellerischen Tätigkeit. Der Verlag hat auch nach neuen Büchern gefragt und diese Liebe zum Schreiben musste ich mir wirklich aus dem Herzen reißen, um wieder in die Erfolgsspur zu kommen.“ Heute ist die wirtschaftliche Lage der Agentur längst wieder stabil. Und ermöglicht es der Unternehmerin, sich auch als Interessenvertreterin ehrenamtlich zu engagieren.

Noch viele Geschichten zu erzählen

Ihr Antrieb, nicht nur unternehmerisch zu wirken, sondern auch Rahmenbedingungen zu gestalten, ist weiterhin stark ausgeprägt: „Ich bin ja auch ehrenamtliche Interessenvertreterin in der der Wirtschaftskammer Wien. Das mache ich gerne und mit großen Engagement.“ Und dann ist da noch der Wunsch, doch wieder einmal ein Buch zu schreiben. „Ich liebe es einfach generell, Geschichten zu erzählen. Das tue ich natürlich tagtäglich in meiner Arbeit. Aber wieder einmal ein Romanprojekt umzusetzen, wäre schon sehr schön. Ideen dafür habe ich“, betont sie.

© Sigrid Neureiter

Sigrid Neureiters Glücksgriff:
  • „In herausfordernden Situationen  empfehle ich, sich Unterstützung von Außen zu holen.  Das ist nichts, wofür man sich schämen muss.“

Sigrid Neureiter ist Gründerin und Inhaberin von Dr. Neureiter-PR. Sie studierte Germanistik und Publizistik und begann ihre Karriere als Journalistin, bevor sie ins Management der APA – Austria Presseagentur wechselte, wo sie auch für die Unternehmenskommunikation verantwortlich zeichnete. 1999 gründete sie ihre eigene PR-Agentur Dr. Neureiter-PR, die sie bis heute erfolgreich betreibt. Darüber hinaus ist sie Autorin von Kriminalromanen und Kurzgeschichten. Zudem engagiert sie sich als Interessenvertreterin für Werbung und Marktkommunikation in der Wirtschaftskammer Wien und ist Vorstandsmitglied von Frau in der Wirtschaft Wien. www.neureiter.at

bottom of page