Glücksporträts
Arbeiten, wo die Sonne scheint
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Elisabeth Katzensteiner, WOLKENLOS - Agentur für strahlende Kommunikation
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Elisabeth Katzensteiner verbringt oft und gerne Zeit im Ausland. Zuletzt war sie vier Monate in Mexiko. Wer jetzt denkt, dass sich die junge Unternehmerin eine lange Auszeit genommen hat, liegt völlig falsch. Die Chefin der Kommunikations-Agentur Wolkenlos organisiert ihren beruflichen und privaten Alltag einfach so, dass sie ihren Arbeitsstandort in den Wintermonaten in den sonnig-warmen Süden verlegen kann. Elisabeth und die Sonne – das ist eben ein kongeniales Duo. So wie ihre Agentur den Anspruch hat, Menschen, die etwas bewegen wollen, einen „Platz an der Sonne“, also perfekte Sichtbarkeit, zu verschaffen, so sehr braucht die 39-jährige selbst Licht und Wärme, um mit vollem Einsatz an die Sache zu gehen.
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Selbstbestimmt statt angestellt
Begonnen hat alles 2020, als es Elisabeth Katzensteiner zum ersten Mal möglich war, für mehrere Monate vom Ausland aus zu arbeiten. „Da hab ich gewusst, dass ich mich nie wieder irgendwo anstellen lassen kann“, erzählt sie. „Ich wollte einfach niemanden mehr um Erlaubnis bitten müssen, sondern das selbst entscheiden und organisieren.“ Noch in Südamerika kündigte sie und machte sich selbständig. In diesem Sommer feiert ihre Agentur den 4. Geburtstag. Mit ihrem Team erhöht sie die Sichtbarkeit für Projekte wie das nonstop Kinoabo oder für visionäre Persönlichkeiten, die insbesondere aus dem Kultur-, Sozial- und Umweltbereich stammen.
„Für mich sind die Momente, die ich mit anderen Menschen verbringe, die schönsten,“ schwärmt Katzensteiner, die auch gerne Verbindungen zwischen Menschen herstellt, bei denen sie Synergien ortet. „Wenn daraus dann etwas Größeres entsteht, dann taugt mir das extrem.“ So kann sie ihre unterschiedlichen Bedürfnisse ausleben: Wenn sie in Österreich ist, mischt sich die talentierte Netzwerkerin oft und gerne unter die Leute. Und wenn sie der Winter wieder in sonnigere Gefilde treibt, dann fokussiert sie sich auf andere Bereiche, die für den Erfolg ihres Unternehmens genauso wichtig sind. „Das ist ja nicht mit Urlaub gleichzusetzen. Das glauben die Leute nur, wenn sie im Hintergrund Sonne sehen und ich im T-Shirt dasitze“, klärt Katzensteiner, die sich selbst als Freigeist, Sommerkind und Menschenfreundin bezeichnet, auf.
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Vom Solo-Betrieb zum Team
Der ursprüngliche Plan von Elisabeth Katzensteiner war es, ihren Betrieb als Einzelperson zu führen – in der Erwartung, dass dieses Modell ihrem Autonomiebedürfnis am ehesten entsprechen würde. „Ich wollte eigentlich immer klein, flexibel und wendig bleiben“, erklärt sie. Mit der Zeit machte sie jedoch die Erfahrung, dass die Selbstbestimmtheit am Ende doch darunter leidet, wenn alles immer nur auf den eigenen Schultern lastet. „Als ich an Covid erkrankt bin und im Bett weitergearbeitet habe, bekam ich den ersten Vorgeschmack auf die Schattenseiten des EPU-Daseins.“
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Doch erst ein weiterer Zwischenfall während eines Auslandsaufenthalts führte schließlich dazu, den Betrieb zu vergrößern: „Eines Nachts ist ein Mann mit eindeutigen Absichten in das Haus, in dem ich alleine gewohnt habe, eingestiegen. Gott sei Dank ist am Ende alles gut ausgegangen, aber die Erfahrung war doch traumatisch für mich.“ Unmittelbar nach dem Vorfall musste die PR-Managerin sofort wieder funktionieren. „Das ist ein extrem grausiges Gefühl, wenn du merkst, eigentlich bräuchte ich jetzt Urlaub, um mich um mich selbst zu kümmern, aber es ist nicht möglich“, erinnert sich Katzensteiner. Heute hat sie den Vorfall gut aufgearbeitet und vier Mitarbeiterinnen eingestellt. „Ich bin superhappy damit. Neben dem Umstand, dass ich nicht mehr alles alleine machen muss, habe ich gesehen, dass es ein Vorteil ist, wenn verschiedene Charaktere sich einbringen und die Kundinnen und Kunden betreuen.“
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Perfektionismus als Stolperfalle
Mit ihrer kleinen und feinen Agentur hat sie vieles ihrer Vision heute bereits umgesetzt. Gleichzeitig ortet sie insbesondere an einer Front noch Entwicklungspotenzial: „Ich versuche ein bisschen von meinem Perfektionismus wegzukommen. Ich bin eine Löserin und möchte alle meine Aufgaben exzellent erledigen. Und wenn dann doch einmal etwas ein bisschen schief läuft, dann gebe ich so viel Energie rein, dass meine Selbstbestimmung extrem darunter leidet.“ Und sie reflektiert weiter: „Wenn mir das besser gelingt, dann brauche ich mein ausgeprägtes Autonomie-Bedürfnis vielleicht gar nicht mehr so sehr bedienen, weil ich mir dann ganz selbstverständlich mehr Freiheiten gebe.“​​​
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© Sophie Kircher
Elisabeth Katzensteiners Glücksgriffe
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„Leben und Arbeiten muss nicht immer hart sein. Leistung kann und soll auch Spaß machen.“
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„Arbeit passiert auch, wenn ich nicht am Computer sitze. Im Kopf arbeitet es ja permanent weiter.“
Elisabeth Katzensteiner ist Gründerin von WOLKENLOS – Agentur für strahlende Kommunikation. Im Zentrum ihrer Arbeit steht, Visionär*innen mit ihren Herzensprojekten und Anliegen sichtbar zu machen.